Steckbrief Name: Karl DenkeGeburt: 12.08.1870 Tod: 22.12.1924 Ort: Münsterberg Zeitraum: 1903 bis 1924 Auch bekannt als: Papa Denke Morde: 31 |
Karl Denke wurde am 12. August 1870 in Oberkunzendorf bei Münsterberg
in Schlesien geboren. 1880 zog er in die Stadt Münsterberg, wo er in
einer kleinen Wohnung lebte. Karl war nicht sehr intelligent und wurde deswegen
von seinen Mitschülern, aber auch den Lehrern verspottet und gedemütigt.
Verständlicherweise ging er deswegen nicht gerne zur Schule und zog sich
immer mehr zurück. Wegen seines geringen IQs konnte er auch keine Berufsausbildung
machen und arbeitete als Bälgetreter und Kreuzträger in der evangelischen
Kirche. Später hielt er sich mit Körbeflechten über Wasser.
Denke galt bei seinen Mitmenschen als etwas schrullig, aber hilfsbereit und
freundlich und hatte immer eine Mahlzeit für Obdachlose und Wandergesellen.
Am 21. Dezember 1924 streifte ein arbeits- und wohnungsloser Steinhauer auf
der Suche nach Arbeit und/oder Essen durch Münsterberg. Er bettelte Passanten
um Geld an, und wurde von einer solchen Passantin auf den hilfsbereiten Karl
Denke aufmerksam gemacht. Der Steinhauer nahm diesen Hinweis dankbar an und
ging zur Wohnung von Denke, der ihn auch mit einem freundlichen Lächeln
in seine Unterkunft bat und ihm reichlich Fleisch zu essen gab.
Nach dem Mahl bat Denke seinen Gast um einen Gefallen. Er sollte einen Brief
für ihn schreiben, da er wegen seines Gelenkrheumas nicht mehr so gut
schreiben könnte. Der Steinhauer hatte kein Problem mit dem Wunsch Denkes
und setzte sich mit Papier und Bleistift an den Tisch und wartete auf die
Anweisungen von Denke, der hinter ihm auf und ab ging, anscheinend auf der
Suche nach den passenden Worten. Schliesslich begann Denke zu diktieren: -
Adolf, du dicker Wanst.... -, der Steinhauer musste Lachen, weil er einen
Scherz vermutete und drehte sich zu Denke um. Dieser hatte mittlerweile eine
Spitzhacke in der Hand und schlug auf seinen Gast ein, der im letzten Moment
seinen Kopf zur Seite reissen konnte, aber trotzdem noch gestreift wurde.
Mit einer blutenden Wunde am Kopf und unter lautem Geschrei lief er aus der
Wohnung, wo er auf Nachbarn von Denke traf. Er erzählte ihnen seine Geschichte,
doch sie glaubten ihm nicht und fragten bei Denke selber nach, um seine Variante
des Vorfalls zu hören. Dieser sagte, er habe dem Bettler zu essen gegeben,
und der wollte ihn zum Dank dafür bestehlen. So war er gezwungen sich
mit seiner Spitzhacke zu verteidigen. Seine Nachbarn glaubten dem alten Mann
und brachten den Steinhauer zur Polizei.
Auf dem Revier wiederholte der Wanderarbeiter seine Geschichte und die Polizei
sah sich gezwungen Denke aufzusuchen, obwohl auch sie kein Wort des Fremden
glaubten. In Denkes Wohnung fanden die Beamten jedoch Unmengen von Fleisch,
von denen einige Teile noch eindeutig als menschlich erkannt wurden und Karl
Denke wurde verhaftet. Bei der anschliessenden gründlichen Durchsuchung
kam die ganze schreckliche Wahrheit ans Licht. Man fand mehrere Fässer
mit gepökeltem Fleisch und in Kübeln war noch rohes Fleisch. Des
weiteren entdeckte man ein Beil, eine Säge, mehrere Fleischermesser,
eine Waage, Kleidung in verschiedenen Grössen, einige Ausweise von Wanderarbeitern
und Bettlern und ein Notizbuch, in dem alle seine Opfer peinlich genau aufgelistet
waren. Der erste Eintrag war vom 21. Februar 1903, der letzte vom 17. November
1924.
Noch während seine Wohnung durchsucht wurde, erhängte sich Denke
in seiner Zelle mit seinen Hosenträgern. So konnte er nie verhört
werden und seine Taten bleiben ein Geheimnis. Allerdings konnten Mediziner
das gefundene Fleisch eindeutig als ausnahmslos menschlich bestimmen und aus
seinem Notizbuch geht hervor, dass er mindestens 30 Menschen getötet,
verarbeitet, gekocht, gegessen und teilweise auf dem Markt verkauft hat. Warum
Denke zum Mörder und Kannibalen wurde ist völlig unklar. Psychologen
vermuten allerdings, dass er von sexueller Perversion getrieben wurde, da
man in seiner Wohnung auch konservierte Brustwarzen und Genitalien fand.